Unsere Pädagogik im U3-Bereich
Die Nestgruppen/der U3-Bereich
Das Familienzentrum Zapageck beherbergt zwei aneinandergrenzende Gruppen, die gelbe und die blaue Nestgruppe, speziell für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Ein Kind kann bereits ab vier Monaten die Einrichtung besuchen und bleibt bis zum 3. Lebensjahr in den Nestgruppen.
Wir betreuen max. 12 Kinder/ U3 Gruppe.
Leitbild/Leitsätze
Wir orientieren uns bei unserer pädagogischen Arbeit am Kind an dem Leitbild des Familienzentrums Zapageck e.V. Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren birgt für uns als Fachkräfte und Pädagogen jedoch andere Herausforderungen und Ansprüche, als die Betreuung von Kindern über drei Jahren. Dieser Tatsache geschuldet stellen wir Leitsätze auf, die spezifischer und gewichtiger in unserer Arbeit mit Kindern unter drei sind.
- Gemeinsam mit dem Kind wird der Grundstein für ein positives Bild zu sich selbst und seiner Umwelt gesetzt
- Pädagogen/Fachkräfte haben eine positive Grundeinstellung zum Kind
- Das Kind fühlt sich geborgen, sicher und erfährt Zuwendung
- Die pädagogische Arbeit orientiert sich stark an den Bedürfnissen und Lebenssituationen der Kinder
- Pflicht zur Pflege und Fürsorge des Kindes
- Die Fachkräfte geben dem Kind Raum für Autonomie, Bewegung und Exploration
Ziel unserer Arbeit:
Bereits von Geburt an gestalten Kinder ihre Bildung und Entwicklung aktiv mit. Sie äußern ihre Bedürfnisse und möchten von sich aus lernen. Dies zeigt sich z.B. durch die Basiskompetenz Eigeninitiative (Neugierde, Erkundungs- und Forscherdrang). Durch eine positive Rückmeldung auf ihr Tun, fühlen sich die Kinder gesehen. Sie sind in der Lage, durch die Erfahrungen ihres Selbst ein positives Selbstkonzept aufbauen und sich wirksam zu fühlen. Wir befähigen sie damit, sich zu Bilden.
Die Einzigartigkeit und Individualität des Kindes steht in unserer pädagogischen Arbeit im Mittelpunkt. Daher sind alle Basiskompetenzen für die Entwicklung des Kindes für unsere pädagogische Arbeit von großer Bedeutung.
Ausgewählte Bildungsbereiche
Sprache und Kommunikation
- sprachliche Begleitung, Anlässe für den Spracherwerb schaffen (individuell und bedürfnisorientiert)
Soziale Bildung
- Beziehungen eingehen und leben, Werte und Regeln im Zusammenleben erfahren/Partizipation
- Sicherung durch positive Bestärkung, Begleitung und Unterstützung in sozialen Situationen
Musisch – ästhetische Bildung
- Kinder unter drei Jahren lernen fast ausschließlich durch ihre eigenen Sinne (Selbsterfahrung, freies lustbetontes Tun)
- Gestalterisches Tun (Malen, Formen, Matschen Kneten…)
- Musische Bildung- Verknüpfung zu verschiedenen Bereichen: Emotionen, Kreativität, Sprache, Rhythmik, Bewegung…
- Lieder, Fingerspiele, Tänze, ausprobieren von Instrumenten
Bewegung
- Begreifen der räumlichen und dinglichen Umwelt (später für das mathematische Verständnis wichtig)
- Entdeckung des eigenen Körpers (Förderung des Selbstbewusstseins)
- Entwicklung von fein- und grobmotorischen Kompetenzen
- Bewegung wird bewusst im Alltag eingebaut und zugelassen, verschieden körperliche Erfahrungen werden ermöglicht
Tagesablauf
Der Tagesablauf orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder. Zudem brauchen die Kinder Rituale, Aufmerksamkeit und Körperkontakt. All dies beinhaltet ein Kindergartentag im Familienzentrum Zapageck, um dem Kind Halt und Orientierung zu bieten.
Bringphase
In der Bringphase (7.00 Uhr – 9.00 Uhr) werden die Kinder von ihren Eltern an die Erzieher übergeben. Die Erzieher nehmen das Kind und eventuell aktuelle Informationen entgegen. Morgenkreis
Alle Kinder der Gruppe treffen sich um 9.00 Uhr zum Morgenkreis. Dort findet unser Begrüßungsritual statt. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, bei der Gestaltung des Morgenkreises mitzubestimmen (durch Piktogramme ist es sogar schon bei den jüngsten Kindern möglich) Auch die aktuelle Tagesplanung wird durch Bildkarten den Kindern erklärt bzw. transparent gemacht
Frühstückssituation
Um 9.30h frühstücken die Kinder zusammen an einem gemütlich gedeckten Tisch. Die jüngeren Kinder benötigen oft noch Begleitung durch die Erzieher. Hilfe erfahren die Kinder z.B. beim Eingießen des Getränkes, beim Essen, beim Erlernen des Umgangs mit dem Besteck. Ziel dabei ist es, die Kinder zur Selbständigkeit zu begleiten. Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme, gerade bei unseren Nestgruppenkindern. Die partizipative Grundeinstellung jedes Erziehers spielt hier eine große Rolle.
Freispiel
Das Freispiel findet unter Aufsicht der pädagogischen Fachkräfte statt. Die Kinder können ihre Spielbereiche, Spielpartner, Spieldauer sowie das Spielmaterial frei wählen. Das Spielmaterial ist altersgerecht, frei zugänglich in Augenhöhe der Kinder. Während des Freispiels werden die Kinder durch die Bereitstellung verschiedener Materialien zum Experimentieren angeregt.
Angeleitete gruppenübergreifende Angebote finden wie folgt statt.
Einmal pro Woche finden folgende Angebote statt:
- Kreativ- Bastel- oder Kochangebot
- Sprachangebot
- Psychomotorik
- Waldausflug
Mittagessen
Essen ist nicht alleine Nahrungsaufnahme, sondern ein komplexes soziales Geschehen. Die Kinder sollen Essen als gesunde und vollwertige Ernährung gemeinsam mit anderen erfahren. Dabei achten wir auf eine gute und ruhige Atmosphäre und decken den Tisch ansprechend. Wir möchten den Kindern helfen, unsere Esskultur zu erleben. Dazu gehören auch verschiedene altersentsprechende Tischsprüche, die das gemeinsame Essen eröffnen. Ebenso auch ein Regelwerk, welches den Kindern vermittelt wird. Hierbei erleben sie das gemeinschaftliche Miteinander und das Essen als eine bewusste Handlung. Die Kinder werden von den Erzieherinnen begleitet und bei Bedarf unterstützt.
Schlafsituation
Nach dem Mittagessen gehen wir mit den Kindern gemeinsam in den Schlafraum. Dies ist meist gegen 12.00 Uhr. Durch Körperkontakt und Nähe vermitteln die Erzieher eine ruhige Atmosphäre. Gerade jüngere Kinder benötigen noch mehr Ruhezeiten und Schlafpausen, daher steht je nach dem individuellen Bedürfnis des Kindes auch im gesamten Tagesablauf ein Rückzugsraum mit verschiedenen Schlafmöglichkeiten zur Verfügung. Jedes Kind hat sein eigenes Bett, welches mit einem Foto des Kindes gekennzeichnet ist. Die Bettwäsche wird von zu Hause mitgebracht. So erhält jedes Kind seinen eigenen, persönlichen Rückzugsort. Dies schafft Sicherheit und Vertrauen. Ein Kuscheltier sowie auch ggf. ein Schnuller begleiten das Kind während der Schlafphase.
Abholzeiten:
Bis 14 Uhr werden die Kinder mit einer 35 Stunden- Betreuung von den Eltern abgeholt. In Tür- und Angelgesprächen werden wichtige Informationen des Vormittags zwischen Eltern und Erzieher ausgetauscht.
Freispiel zwischen 14- 16.30h
Die Kinder mit einer 45 Stunden – Betreuung können bis 16.30h bleiben. Sie erhalten einen frisch zubereiteten Snack.
Das Wickeln und die “Sauberkeitserziehung“
Die Wickelsituationen verdienen Respekt. Während der Eingewöhnungszeit wird daher das Kind zunächst nur von Mutter oder Vater unter Beisein der Bezugserzieherin gewickelt. In Anwesenheit der Eltern übernimmt die Erzieherin Schritt für Schritt diese Tätigkeit, soweit dies von dem Kind akzeptiert wird. Sich wickeln zu lassen ist ein großer Vertrauensbeweis des Kindes und muss daher sensibel und mit größter Zugewandtheit angebahnt werden. Die Sauberkeitserziehung dient somit nicht alleine der Hygiene, sondern mit liebevoller Ansprache und feinfühliger Pflege wird die Beziehung zwischen Kind und Erzieherin gestärkt.
Durch die Beobachtung der Kinder untereinander entwickelt sich im Laufe der Zeit immer mehr das Interesse an einem Toiletten- oder Töpfchengang. Wenn Harndrang oder Darmtätigkeit im kindlichen Verhalten (als Hinweis auf einen abgeschlossenen Reifungsprozess der Blasen- und Darmkontrolle) zu beobachten sind, sollte ihm Topf oder Kindertoilette angeboten werden. Ein enger Austausch mit den Eltern ist hierbei sehr wichtig. Sie sollten gleichzeitig zu Hause diese Entwicklung begleiten und erste Versuche ohne Windel ausprobieren. Das Tempo dieses Entwicklungsprozesses kann bei jedem Kind unterschiedlich sein. Kein Kind sollte gedrängt werden, sondern bekommt die Zeit, die es benötigt, um diesen Schritt zur Selbstständigkeit zu gehen.
Wechsel von Nestgruppe in den Ü3-Bereich
Nestgruppen- Kinder, die bis zum 31.10. d. Lfd. J. (gesetzl. Stichtag) 3 J. alt werden, wechseln in eine der Gruppen im Bereich der über 3 Jährigen. Welches Kind in welche Gruppe kommt, erfahren die Eltern postalisch im Februar des laufenden Kindergartenjahres. Ein persönlicher Austausch mit den Erziehern der neuen Gruppe erfolgt beim Elternsprechtag einige Monate vor dem Wechsel. Unser Ziel ist eine sanfte Eingewöhnung. Vertrauensvollen Bezug zu den Erzieherinnen und selbst bestimmten Umgang des offenen Konzepts. Aus diesem Grund entwickeln wir folgenden pädagogischen Rahmen. Zu Beginn des Jahres besuchen die Erzieher des Ü3- Bereichs die Kinder der Nestgruppen um sich mit ihnen spielerisch bekannt zu machen. Kurz darauf folgen regelmäßige Besuche der Wechselkinder in ihrer zukünftigen Stammgruppe. Stets unterstützt durch die Begleitung einer Bezugserzieherin lernen die Kinder den Tagesablauf kennen. Die Eingewöhnungszeit richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Kindes.