Unsere Pädagogik

Wir arbeiten nach dem Konzept der „offenen Pädagogik“.

92 Kinder im Alter zwischen 0-6 Jahren sind in fünf Stammgruppen unterteilt. In jeder Stammgruppe sind 2-3 Erzieher/Innen Bezugserzieher für die Kinder. Die Bezugserzieher/Innen sind für die Eingewöhnung, das Befinden, die Entwicklung der Kinder, sowie für die Zusammenarbeit mit den Eltern, verantwortlich. Zusätzlich gibt es noch Erzieher/Innen, die gruppenübergreifend arbeiten.

Die 5 Stammgruppen sind schwerpunktmäßig nach verschiedenen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet.

Die Kinder einer Stammgruppe können sich im Laufe des Tages zum Spielen in einen anderen Schwerpunktbereich abmelden. Dies betreffen auch das Außengelände und die Turnhalle, die ganztägig genutzten werden.

Von ihrer eigenen Stammgruppe ausgehend können die Kinder so ihren Aktionsradius erweitern, um schließlich die Angebote der gesamten Einrichtung zu nutzen, andere Erzieher als Bezugsperson zu wählen und Freundschaften mit Kindern des gesamten Hauses einzugehen.

Davon gehen wir aus

  • Kinder sind uns gleichwertig und gleichwürdig. Sie sind individuelle, einzigartige Menschen.
    • Achtung, Wertschätzung und Vertrauen gehören zu unserem Selbstverständnis.
  • Kinder entwickeln sich nach ihren eigenen Prinzipien. Ein Kind lässt sich nicht entwickeln, es ist Selbstgestalter seiner Entwicklung.
    • Wir haben Vertrauen in die Entwicklung des Kindes und lassen ihm Zeit für selbstgeleitetes und eigenständiges Spiel.
  • Kinder wollen die Welt begreifen, sind neugierig, wissbegierig und lernfreudig. Sie orientieren sich dabei an Vorbildern.
    • Wir gestalten eine anregende Umwelt und geben Verhaltensorientierung.
  • Kinder sind Forscher. Sie erforschen eigenständig mit einer inneren Dynamik.
    • Auch wir Erwachsene sind lernfähig und neugierig. Wir erkennen die kindlichen Interessen, greifen sie auf und bieten Möglichkeiten der Wissenserweiterung.
  • Kinder sind soziale Wesen.
    • Sie brauchen den Bezug zu anderen, um sich in der Welt zu orientieren. Sie brauchen Halt und Sicherheit.
    • Wir ermöglichen freies Spiel in kleinen Gruppen oder alleine und mischen uns nicht in Konflikte ein, welche die Kinder auch selber lösen können.
  • Kinder brauchen Freiräume und Entscheidungsmöglichkeiten, um die eigenständige Entwicklung zu vollziehen. Freiheit heißt jedoch nicht, alles zu billigen und jedes Verhalten zu akzeptieren.
    • Wir als Erwachsene geben Orientierung und Sicherheit.
  • Kinder brauchen Grenzen und Regeln des Zusammenleben.
    • Wir gestalten mit den Kindern verständliche und verbindliche Regeln.

Das Spiel

Für die Kinder ist das Spiel der goldene Weg zum Lernen

In der heutigen Zeit haben viele Kinder schon einen vollen Terminkalender (Fußball, Ballett, Musikschule…). Spontane, selbstbestimmte Verabredungen sind immer weniger möglich, Spiele auf der Straße zu gefährlich, die Wohnung zu klein oder zu ordentlich für größere Spielaktionen und die Massenmedien als bequemer Zeitvertreib zu verlockend.

Die Konsequenz für unsere Arbeit ist: mehr Zeit für selbstgeleitetes und eigenständiges Spiel. Die Kinder sollen im Kindergarten selbständig aktiv und aus eigener Motivation heraus handeln können. Dadurch erfahren sie: „Ich bin etwas, ich kann etwas und ich kann auf dieser Welt eigenständig wirksam werden.“

Folgende Bedingungen sind hierfür wichtig:

  • Das Kind spielt, mit wem es will
  • Das Kind spielt, wo es will
  • Das Kind spielt, was es will
  • Das Kind spielt, wann es will

Die Gruppe

Die Stammgruppe. Diese Gruppe bleibt konstant das Kindergartenjahr hindurch bestehen. Hier trifft das Kind seine Stammerzieher und die anderen Stammgruppen-Kinder immer wieder. Dadurch erfährt das Kind Sicherheit, Beständigkeit, Geborgenheit und Zugehörigkeit.

Die Freundschaftsgruppe wählt das Kind selbst. Sie unterliegt Veränderungen und erfordert die Fähigkeit, Beziehungen aufzunehmen. Rücksichtnahme und Durchsetzungsvermögen, sich mögen und streiten, Spaß haben und auch mal enttäuscht werden sind unter anderem Erfahrungen, die hier durchlebt werden.

Die Interessengruppe/Neigungsgruppe entsteht durch Zufall und wird durch ein Thema bestimmt. Hier treffen gemeinsame Vorlieben und Interessen zusammen. Voneinander lernen, sich messen und vergleichen, Erfahrungsaustausch und Teamwork sind die Erfahrungen, die in dieser Gruppe gemacht werden.

Unsere Ziele

Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Kinder in der Entwicklung ihrer Eigenkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompetenz zu stärken.

Eigenkompetenz

Unter Eigenkompetenz verstehen wir die Weiterentwicklung und Festigung der eigenen Persönlichkeit. Über seine Stärken wollen wir das Kind darin unterstützen, ein positives Selbstbild zu entwickeln.

Wir beziehen dabei seine natürliche Neugierde auf die Welt, seine Spiel- und Lernfreude und seine persönlichen Vorlieben mit ein.

Sozialkompetenz

Sozialkompetenz bedeutet für uns, dass das Kind in der Lage ist, verschiedenartige Beziehungen einzugehen, seinen Platz in der Gruppe zu finden und positiv mit Konflikten und Kritik umzugehen. Der Umgang mit Gleichaltrigen ermöglicht dem Kind, gleichberechtigt seine Stellung in der Gesellschaft zu erproben – mal setzt es sich mit seinen Wünschen durch, mal passt es sich an oder ordnet sich unter. Von größeren Kindern lernt es, für Kleinere ist es selbst Vorbild und gibt Hilfen. Uns Erwachsene erlebt das Kind als Vorbild, Bezugsperson, Fachmann, Partner und Orientierungshilfe.

Sachkompetenz

Mit der Vermittlung von Sachkompetenz meinen wir, den Wissensdurst und die Neugierde der Kinder aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Wir Erzieher lernen gemeinsam mit den Kindern und sind nicht nur Wissensvermittler. Experimentieren und lernen aus eigener Erfahrung und aus Fehlern sind für uns Grundbausteine für einen erfolgreichen Lernprozess. Darüber hinaus sind wir mit Freude dabei, die Kinder an unseren persönlichen Erfahrungen, Interessen und unserem Wissen teilhaben zu lassen.

Bei all dem, was wir für die Kinder erreichen möchten, sehen wir uns als Wegbegleiter.

Wir hoffen, dass wir dazu beitragen können, dass Ihr Kind ein solides Fundament und gutes Werkzeug er hält, um sein weiteres Leben stark und selbstbewusst gestalten zu können.